Aktion der NAs zum feministischen Kampftag sorgt für gemischte Gefühle

Aktion der NAs zum feministischen Kampftag sorgt für gemischte Gefühle

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Kiel, 8. März 2025 – Den ganzen Samstag über stellten die nichtstaatlichen Akteure mit verschiedenen Aktionen in den Gremien das Tagesgeschehen ins Zeichen des feministischen Kampftags: Die eher passiven Aktionen Mittags: Feministische Sprüche, auf orangenen Zetteln, die in der Mittagspause in allen Gremien auftauchten, wurden überschattet von den Geschehnissen am Nachmittag: Punkt 17:00 Uhr wurden sowohl formelle, als auch informelle Debatten von einer Videosequenz unterbrochen; diese allein rief in den Delegierten kaum Reaktionen vor, obwohl die Bilder drastisch die Situation von Mädchen und Frauen der Welt zeigten.

Auch die weitere Aufzählung von Fakten, die immer zwei Vertreter*innen der NAs in eindringlichen Reden an die Gremien hielten, verbunden mit eigenen Appellen, je nach Thema, das das Gremium im Moment behandelte, schien einen Großteil der Delegierten kalt zu lassen (so zum Beispiel im Menschenrechtsrat) – im besten Falle. In Gremien wie der IMO verließen verschiedene Delegierte schon während des Videos den Saal – unter anderem, um, wie ein Delegierter der Presse mitteilte, „gegen den woken Liberalfaschismus“, den der feministische Kampftag symbolisiere, zu protestieren.

Bemerkenswert ist, dass es ausschließlich männliche Delegierte waren, die die Lage verkannten und die Gremien verließen. Bemerkenswert ist, dass es ausschließlich männliche Delegierte waren, die in der Generalversammlung, vor den Augen der Rederinnen, feministische Sprüche zerrissen. Was diese unverhohlenen Aktionen über den Willen gewisser Staaten zur Erfüllung der Menschenrechte aussagt muss nun in Frage gestellt werden – Sie handelten gegen den Grundsatz, der in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen festgelegt ist: „Fest entschlossen (…) unseren Glauben (…) an die Gleichberechtigung von Mann und Frau (…) erneut zu bekräftigen“. Und was die Tatsache, dass es – Staaten hin oder her – nur männliche Delegierte waren, die auf derartige Weise gegen die Aktion protestierten, zeigt, dass die Sensibilisierung für die strukturelle Benachteiligung von FLINTA-Personen bei vielen Männern längst nicht abgeschlossen ist.

Eine Gruppe von Delegierten, die die IMO verlassen hatten, hatte aber nicht mit der Hartnäckigkeit der NAs gerechnet: Sobald die Vertreterinnen, gerade von ihrer Rede im RKL zurückgekehrt auf dem Flur auf die Gruppe trafen, trugen sie die Rede spontan einfach nochmal vor.

Natürlich gab es auch ganz andere Reaktionen: Applaus, stehende Ovationen – diesmal hauptsächlich von weiblichen Delegierten.

Das Fazit einer Vertreterin der NAs: Eine allgemein erfolgreiche Aktion, im besonderen, weil sie die strukturellen Problematiken, auf die am feministischen Kampftag aufmerksam gemacht werden soll, sehr deutlich offenbarten: Gerade die Staaten, die auf dem Gebiet der Gleichberechtigung noch sehr viel zu tun hätten, hätten die Gremien verlassen und sich die Reden nicht anhören wollen. Wie sie ein derartiges Verhalten finde? Unakzeptabel auf diplomatischem Parkett und insgesamt – ziemlich peinlich.

Auch die Presse hat diese Entwicklungen mit Erschrecken wahrgenommen, beglückwünscht die NAs zu dieser wichtigen Aktion und fragt sich: Werden es die versammelten Delegierten schaffen daraus eine Lehre zu ziehen?ä

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